Rundreise Lanzarote untergebracht im Ferienhaus am Meer

Meerblick Lanzarote Dr. Marlies und Manfred Leist waren in unserem Lanzarote Ferienhaus am Meer in Punta Mujeres untergebracht. Lesen sie ihren umfassenden Reisebericht:

Freunde haben uns gefragt, was wir denn drei Wochen auf Lanzarote machen wollten.

Jetzt wissen wir es: Die Atmosphäre der Insel erlaubt es, gleichermaßen aktiv und entspannt zu sein. Nichts drängt sich auf, aber alles empfängt einen freundlich.Wir haben es ebenso genossen, auf der herrlich schattigen Terrasse unseres Hauses in Punta Mujeres zu sitzen und zu lesen, den Fischern zuzuschauen oder nur den Wellen zu lauschen, wie abends einen Spaziergang durch den Ort und am Meer entlang zu machen, oder den Spuren Cesar Manriques zu folgen oder Wanderungen durch die so wunderbar karge Landschaft zu unternehmen, in der jede Blüte eine besondere Freude ist.

Wir haben so eine Fülle von Eindrücken nach München zurück gebracht, dass wir einige hier festhalten möchten:

Meerspaziergang Punta Mujeres

Wanderung am Meer entlang zu den Jameos del Aqua

Der schmale Weg durch das Vulkangestein direkt am Meer entlang ist eben, erfordert aber festes Schuhwerk. Unterwegs bieten die Surfer in den felsigen Buchten Abwechslung.

Sobald nach einer Dreiviertelstunde die Gebäude der Jameos del Aqua links am Hügel auftauchen, wartet man mit etwas Geduld auf einen Weg, der relativ direkt hinaufführt. Es gibt auch kleinste Pfade, schon vorher, die aber sehr verwinkelt durch das Gestrüpp führen.

César Manrique hat das Höhlensystem, zu dem auch die Cueva de los Verdes gehört, erschlossen. Es lohnt sich, durch die Grotten bis hin zu dem wunderschönen Pool zu laufen. Cueva de los Verdes

Das Restaurant, das zu den Jameos del Aqua gehört, bietet anders als man es nach Erfahrungen mit deutschen Ausflugslokalen erwartet, regionale Spezialitäten in guter Qualität zu vernünftigen Preisen.

Während des Essen hat man Gelegenheit, auf die Grotte mit den kleinen Albino-Krebsen zu schauen.

Nach dem Essen läuft man entweder am Meer zurück oder wendet sich nach Westen zu der Cueva de los Verdes, einem mehr als 7 km langen Höhlensystem, das sich vom Corona-Vulkan kommend bis zum Meer erstreckt.

Man kann diese Höhle nur mit einer Führung besichtigen, die es auch in englischer Sprache gibt und, sobald sich genügend Leute am Eingang gesammelt haben, laufend angeboten wird. Da der Führer auch in Englisch schlecht zu verstehen ist, sollte man im Vorfeld etwas über die Höhe gelesen haben.

Auch hier ist festes Schuhwerk zu empfehlen – und erhöhte Aufmerksamkeit nach oben: Die Felsdecke hängt teilweise recht tief und hat spitze Ausläufer.  Cueva de los Verdes Höhle

Fahrt nach Orzola

 Zwar ist Orzola auch zu Fuß von Punta Mujeres aus am Meer entlang zu erreichen, aber es gibt auch dort selbst genug zu laufen. Am besten parkt man irgendwo in der Nähe des Hafens, wo zahlreiche Parkplätze (nicht die, die für Fähren-Gäste zur Verfügung stehen) mit einer Parkzeit von drei Stunden zu finden sind. Wichtig ist, dass man im Auto einen Zettel mit der Ankunftszeit hinterlässt.

Von hier gibt es verschiedene Wege quer durch das struppige und steinige bzw. felsige Gelände bis hin zur Playa de la Canteria. Mit Blick auf die Berge im Westen ist eine gewisse Findigkeit vonnöten, um den Strand zu finden. Hat man den breiten Sand erreicht, öffnet sich ein traumhafter Blick auf das Bergmassiv, auf dessen Stufen Fußwege nach Norden führen (hier ist Trittsicherheit vonnöten),  bis hin zur Vulkaninsel Isla la Graciosa.

Grosser Sandstrand Orzola

Mirador del Rio

 

Von Orzola aus führt die Straße 203 südlich durch eine herrliche Landschaft, stößt dann auf die 202, auf die man in spitzem Winkel nach rechts Richtung Mirador del Rio abbiegt.  Oberhalb der Meerenge zwischen den Insel Lanzarote und la Graciosa hat César Manrique einen Aussichtspunkt entworfen, der nicht nur wegen des grandiosen Ausblicks sondern auch wegen seiner für Manrique typischen Bauweise sehenswert ist.

Vom Mirador del Rio führt eine zunächst sehr schmale aber atemberaubend schöne Straße (201) Richtung

Haria

Die Stadt der 1000 Palmen macht ihrem Namen alle Ehre. Bei einer Wanderung rund um die kleine Stadt fällt auf, wie intensiv der fruchtbare Boden hier genützt wird. Nicht nur die Felder sondern auch die Gärten rund um die Häuser sind mit Zier- und Nutzpflanzen bestellt. Besonders eindrucksvoll ist ein Weg durch das Valle del Rincon auf den Sattel des Mirador Monana Granada, von dem aus man einen beeindruckenden Blick hinunter nach Famara hat.Haria- Tal der tausend Palmen

Samstags lohnt sich ein Besuch Harias besonders wegen des Marktes. Vor allem  die Ziegenkäse-Händler, der Gemüsemann und die Brot-Anbieter sind ein frühes Erscheinen wert. Die frischen Sachen sind schnell ausverkauft. Wir haben auch immer die Kaktus-Marmeladen von Mama Trina in unterschiedlichen Kombinationen gekauft. Sie schmecken sowohl gut mit Frischkäse zum Frühstück als auch abends zum Ziegenkäse.

In Haria ist der Besuch des Wohnhauses von César Manrique ein Muss. Man kann entweder hoch fahren und einen der spärlichen Parkplätze ergattern oder aber vom Rathaus aus hoch laufen. Das Haus auf einem mit Palmen bewachsenen Grundstück war der letzte Wohnsitz des Künstlers. Inzwischen ist er als Museum begehbar. Hier bekommt man einen guten Eindruck über die Vielseitigkeit Manriques und seinen Lebensstil.

Teguise

 Sonntags findet ein Markt in Teguise statt, der im Gegensatz zum Samstagsmarkt in Haria hauptsächlich von professionellen Händlern ausgerichtet ist. Teguise ist dann sehr überlaufen, und Parkplätze sind schwer zu finden. An Wochentagen lohnt sich ein Gang durch die stillere ehemalige Hauptstadt mit ihren kleinen Läden und Restaurants.

Es macht Freude, von der Straße 1 von Punta Mujeres kommend die kleine Straße 404 über Teseguite nach Teguise zu fahren. Man passiert dabei die Gesteinsformatio-nen, die auf den ersten Blick an Stonehenge erinnern. Die Steine sind jedoch „gewachsen“ und nicht geschichtet.

Tesequite FelsenEs lohnt sich, kurz anzuhalten und ein wenig herumzulaufen, zum Beispiel den Weg, der sich hinter dem Gestein hinunter zum Kraterrand schlängelt. In Teseguite gibt es auf der Durchfahrtsstraße zwei Keramikstudios, wobei uns dieses am besten gefallen hat:

Es lohnt sich, kurz anzuhalten und ein wenig herumzulaufen, zum Beispiel den Weg, der sich hinter dem Gestein hinunter zum Kraterrand schlängelt. In Teseguite gibt es auf der Durchfahrtsstraße zwei Keramikstudios, wobei uns dieses am besten gefallen hat:

Keramik Zerain

Terrain keinem Fahrzeug begegnet, konnten dafür die herbe Landschaft umso mehr genießen.

Auf der Straße von Mala über Guatiza nach Süden passiert man den Jardin de Cactus, einen üppigen Kakteengarten, den César Manrique entworfen hat. Wer Freude an Kaktuspflanzen hat, findet hier eine reiche Auswahl an heimischen und exotischen Pflanzen. Die Straße selbst finden wir interessant, weil sie von Opuntiengärten (Kakteengärten) umsäumt ist. Früher wurde hier von den Farmern die Koschenille-Schildlaus gezüchtet, die die Farbe Karminrot lieferte. Inzwischen sind viele Opuntiengärten verwildert.

Von Teguise aus kann man  die Straße 10 Richtung Arrecife fahren. Nach wenigen Kilometern kommt man nach

Nazareth

 Hier gibt es außer den vielen hübsch anzusehenden Einfamilienhäusern die Casa Omar Sharif, das Museo LagOmar auf dem Hügel über der Stadt.

César Manrique hat die Anlage 1970 entworfen, die Omar Sharif für kurze Zeit bezogen hat. Man sagt, dass der Schauspieler das Anwesen bereits in der ersten Nacht beim Pokern wieder verloren habe. Es lohnt sich, das Museo zu besichtigen, das mit seinen verwinkelten weißen Räumen und Räumchen, die sich in den Felsen schmiegen, die für Manrique typische Bauweise zeigt.

Ein Abstecher nach Südosten zur Costa Teguise macht bewusst, dass sich vom Strandleben geprägte schicke Badeorte auf der ganzen Welt ähnlich sehen. Wir haben absichtlich ein Restaurant gewählt, das abseits des Hauptortes in einer mehr als unspektakulären Straße liegt: El Fondeadero, Avenida de los Corales, Las Caletas (sonntags geschlossen). Hier sitzt man unter Spaniern in lebhafter Atmosphäre bei einfachem und gutem canarischen Essen.

Von der Costa Teguise ist es nur ein Abstecher zur Fundacion César Manrique bei Tahiche. Das Gebäude ist ein ehemaliges Wohnhaus des Künstlers, das nun als Museum ausgebaut ist. An der Stelle des Kreisverkehrs, der nur 50 m entfernt ist, starb Manrique 1992 bei einem Verkehrsunfall an einer damals noch gefährlichen Kreuzung.  Die Fundacion ist einen Besuch wert, wenn man die Vielseitigkeit des Künstlers begreifen möchte, der einem auf Schritt und Tritt auf der Insel begegnet und sich oft durch ein Windspiel wie das links abgebildete, bemerkbar macht.

Windspiel Fundacion Cesar ManriqueVon der Fundacion ist es nicht weit zum Monumento al Campesino. Das Monumento, das wegen seiner erhöhten Lage weithin sichtbar ist, hat Manrique aus Trinkwasserbehältern alter Fischerboote gestaltet und ist den schwer arbeitenden Bauern auf der Insel gewidmet. Je nach Perspektive kann der Betrachter einen Farmer mit Dromedar und Esel erkennen.Monumento de Campesiono

Wir sind nach einem kleinen Rundgang im angeschlossenen Restaurant zum Lunch gewesen. Es werden dort auf höherem Niveau als in den sonstigen ebenfalls guten typischen Fischer- und Land-Lokalen und in einem sehr angenehmen Rahmen canarische Spezialitäten serviert.

Als Zugabe haben wir dieselbe lokale Gesangs- und Tanzgruppe, die wir zuvor auf dem Markt in Teguise erlebt haben, auf dem Hof beim Monumento wieder getroffen.

Beim Monumento beginnt La Geria, die Weinstraße, die sich nach Südwesten bis Uga erstreckt. Wir waren fasziniert vom Anblick der Weingärten, die sich in der kargen schwarzen Landschaft vor den am späten Nachmittag rot glühenden Vulkanen des Parque Nacional de Timanfaya in Vertiefungen oder von Vulkangestein umrandeten Beeten schmiegen. Die Wasserknappheit ist den Reben anzusehen, und beim Anblick der dürren, oft am Boden liegenden Pflanzen kann man sich nicht vorstellen, dass der Lanzarote-Wein seinem guten Ruf gerecht wird. Bei den Proben, die in den verschiedenen Kellereien entlang von  La Geria angeboten wird, stellt man auch fest, dass es trotz gleicher äußerer Bedingungen recht unterschiedliche Weine gibt.

Wir haben als erstes bei El Grifo Halt gemacht, der Kellerei, von der überall viel zu lesen ist und deren Weine in diversen Supermärkten auf der Insel verkauft werden. Wir fanden eine professionell eingerichtete Probierstube vor, in der hauptsächlich die Tafeln mit Preislisten für diverse Dienstleistungen ins Auge sprangen. Wir sind gleich zu anderen Kellereien weiter gefahren, in denen die Proben etwas persönlicher gestaltet wurden. Es lohnt sich, die Weine zu vergleichen.

Der Bereich um La Geria ist nicht der einzige auf der Insel, in dem Weine angebaut und probiert werden können. Gute Erfahrungen haben wir auch in Ye gemacht. Von Punta Mujeres  aus fährt man die Straße 1 nach Norden und biegt bei den Jameos del Aqua links in die 201 ab. Kurz vor Ye liegt die Kellerei Heredos.Ye im Norden der Insel Lanzarote

Dort kann man, mit einem Familienmitglied des Winzers eine kostenlose kleine Weinprobe machen. Die guten Kaktus-Marmeladen von Mama Trina sind ebenfalls ausgestellt und einzeln probierbar. Als wir mit unserem Wein- und Marmeladenkauf die Probierstube verlassen wollten, hat uns der Winzer noch eine weitere Flasche des von uns ausgesuchten Weines als Gabe des Hauses dazu gepackt.

In Ye haben wir eine interessante Wanderung durch die Weinberge vor Orzola gemacht. Dabei gab es wunderschöne Ausblicke auf das Meer einerseits und den Krater des Corona andererseits. Diese und andere Wanderungen verschiedener Schwierigkeitsgrade

sind beschrieben im Rother Wanderführer

„Lanzarote“. Wieder in Ye zurück sind wir eingekehrt im Restaurant Volcán de la Corona, wo es gutes landestypisches Essen gibt.

Ein weiterer ganz anderer Ausflug ist die Fahrt nach La Caleta de Famara. Es empfiehlt sich, in La Caleta selbst am Ortseingang zu parken. Sofort fallen die vielen jungen Leute auf, die sich um die diversen Surf-Läden herum aufhalten. Das Örtchen, das sich zuerst etwas abweisend gibt, hat entzückende Gässchen und eine wunderschöne Atlantikfront. Sehr lohnenswert ist der Spaziergang am Meer entlang an den vielen Surfern und Strand-Familien entlang zur Urbanisacion Famara, einem Bereich mit vielen neuen Bungalows.

Zum Abschluss unseres langen Spaziergangs haben wir hervorragenden Fisch im Restaurant „Sol“ auf einer Terrasse direkt am Meer gegessen. Da hier der Wind sehr rau weht und die Terrasse nur halb besonnt ist, empfiehlt es sich, einen Pullover mitzunehmen.

Den beeindruckenden Rückweg haben wir über Sóo, Tinajo und Tiagua gewählt um einen Eindruck von der landwirtschaftlichen Nutzung hier zu bekommen, von der in unserem Führer dir Rede war. Vor allem zwischen Sóo und Tinajo haben wir uns fast zwischen den Feldern verloren. Es war kein Ende des Weges in Sicht, bis wir plötzlich vor den Toren Tinajos standen.

Die Lektüre des Buches „Mararia“ von Rafael Arozarena hat uns neugierig gemacht auf die Städte Femés, Uga und Yaiza. Femés kam uns vom Stadtbild noch so verschlafen, schön und weiß vor, wie wir es uns aus Mararia vorgestellt hatten. Leider war die Kirche, die bei Mararia eine große Rolle gespielt hatte, verschlossen. Gegessen haben wir in dem einzigen Lokal im Ort, das sich offenbar noch nicht für Touristen besonders herausgeputzt hatte: Bar Restaurant Femés am Ortseingang, wo es hervorragendes gegrilltes Kaninchen gab, dazu einen etwas fruchtigeren Wein als wir es aus anderen Restaurants kannten, aber insgesamt sehr stimmig in einfacher Atmosphäre.

  Dorf auf Lanzarote

Nach dem Essen sind wir den staubigen Steinweg gegenüber des Restaurants hoch gelaufen zu einer Ziegenfarm, in der die Tiere offenbar ganz unproblematisch auf dem Lavagestein in der Sonne lagen und hin und wieder an einem Grasbüschel geknabbert haben, der an einem Gestell für sie befestigt worden war. Wir waren beruhigt, endlich einmal Ziegen gesehen zu haben, nachdem auf der ganzen Insel köstlicher Ziegenkäse angeboten wird.

Yaiza ist ein Örtchen, das uns mit seiner Schönheit beeindruckt hat. Im November war es zwar sehr still dort, aber die Atmosphäre hat sich uns doch mitgeteilt. Besonders erwähnenswert ist hier ein kleines Hotel, das César Manrique gestaltet hat: La Era, dem auch ein ansprechendes Restaurant angeschlossen ist.

Punta Mujeres

Unser Lieblingsort bleibt Punta Mujeres, weil wir dort sowohl die Ruhe unseres Hauses am Meer als auch die Vorteile des Örtchens mit seinen Fischerhäuschen, Natur-Schwimmbecken, Klippen, Restaurants und Minimarkt gleichzeitig hatten.

Bootsanleger Punta Mujeres

In folgende Restaurants sind wir gern gegangen:

In Punta Mujeres selbst: Palenke, gleich um die Ecke. Hier werden keine Kreditkarten genommen. La Piscina an einem Naturschwimmbecken. Sol y Lune mit Blick auf einen Lavastrand und El Lago Richtung Arrieta.

In Arrieta: Die Casa de la Playa, ein Restaurant direkt auf dem Strand, El Amanacer, Calle la Garita, mit Terrasse über dem Lavastrand. Auf der Calle la Garita gibt es noch mehrere kleine Lokale. Schön ist es auch, auf der Mole in einem kleinen Fischerlokal neben dem blauen Haus zu sitzen.

In Haria hat uns das La Puerta Verde, Calle Fajardo, am besten gefallen.

Dr. Marlies und Manfred Leist