Angelurlaub im Fischerdorf Arrieta
Angelurlaub in Arrieta
Meine Frau und ich sind beide passionierte Angler und gehen diesem Hobby ganz besonders gerne in unseren Urlauben nach. Obwohl meine Frau in diesem Urlaub hochschwanger war, wollten wir trotzdem nicht auf das Fischen verzichten. Aus diesem Grund suchten wir auf den ganzen Kanarischen Inseln nach Ferienwohnungen mit leicht zugänglichen Angelplätzen direkt vor der Haustür – und wurden dabei in Arrieta fündig!
Unsere bevorzugte Angelstelle fand sich am Ende des direkt vor der Haustür gelegenen Piers wo auch täglich etliche Einheimische fischten. Das Meer ist an dieser Stelle zwar nicht besonders tief, dennoch war zu jeder Gezeit erfolgreiches Angeln möglich. Besonders erfolgreich waren wir in den Abend- und Nachtstunden, idealerweise bei auflaufendem Wasser oder Flut.
Wir fischten hauptsächlich mit Grundblei, monofilen Hauptschnüren von ca. 0,3mm Durchmesser und Haken der Größe 1-2. Als Köder dienten meist Tintenfisch- oder Garnelenstücke, welche wir im örtlichen Supermarkt kaufen konnten. Wir gingen praktisch nie als Schneider nach Hause und konnten uns bei jedem Biss immer wieder aufs Neue von der fantastischen Vielfalt der Meeresfische des Atlantiks überraschen lassen: Meerbrassen aller Art, Lippfische, Kugelfische und Drachenköpfe waren regelmäßige Fänge, oft in guter Pfannengröße. Auf diese Weise wurde Fisch beinahe zur täglichen Beilage am Frühstückstisch.
Wir mussten aber auch erfahren, dass sich an diesem Pier gewaltige Fische herumtrieben: Eines Abends nahm etwas ein von uns am Grund angebotenes großes Fischstück. Ich spürte sofort, dass es sich um einen sehr großen Räuber handeln musste. Trotz schwersten Angelgerätes, welches ich im Süßwasser normalerweise zum Wallerfang nutze, konnte ich den Fisch nur unter größten Mühen in die Nähe des Anlegers pumpen und einen Blick auf ihn erhaschen: Es handelte sich um einen Stechrochen mit mehr als einem Meter Durchmesser! In diesem Moment „erwachte“ der Rochen und begann, trotz 50lbs-Leine unaufhaltbar davonzuziehen:
Letztlich scheuerte die Schnur vermutlich an den Felsen unter Wasser oder an der Leine einer Boje durch, dennoch war dieser Ausgang vermutlich der bestmögliche für alle Beteiligten – auf ein Kämpfchen beim Abhaken mit einem riesigen, wütenden Stechrochen konnten wir gut verzichten!
Übrigens: Auch der Stechrochen hat dieses Erlebnis weitgehend unbeschadet überstanden, wir sahen ihn danach noch mehrfach in den Abendstunden direkt am Pier nach Nahrung suchen und einmal begegnete er mir beim Schnorcheln. Unsere Angelversuche mit Köderfisch und schwerem Gerät stellten wir jedoch nach diesem Erlebnis ein…
Alles in allem war der Aufenthalt in Arrieta einer der erfolgreichsten und aufgrund der Lage des Apartments ganz sicher der bequemste Angelurlaub, den wir bis dahin je verbracht hatten!
Ralph und Nicole